Recht hat der Bildungsminister Mecklenburg-Vorpommerns, wenn er sagt: “Wer die Verständigung in Wort und Schrift nicht beherrscht, dem nützen auch die besten digitalen Hilfsmittel nichts”. Laut Pressemiteilung vom 4.7.2014 sollen die öffentlichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern zukünftig bei der Medienbildung besser unterstützt werden. Ich hoffe, dies beschränkt sich nicht nur auf Präventivmaßnahmen, um auf Gefahren des Internets aufmerksam zu machen. Auch an unserer Schule haben wir die Eltern in der Auftaktveranstaltung zur Bildung unserer iPad-Klassen auf die Bedeutung der Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen hingewiesen. Ein Tablet macht aus einem Kind nicht per se einen klügeren Schüler. Der sinnvolle Umgang mit dem Gerät muss auch erlernt sein, sonst befriedigt es nur den Spieltrieb des Einzelnen. Nicht umsonst haben wir ein digitales Buch “Seltsame Tiere” mit den Schülern erstellt, in welchem diese Kompetenzen nachgewiesen wurden und welches gleichzeitig zum Lesen anregen soll. Das so ein Gerät nebenbei Schülern mit Handicap oder einer Lese-Rechtschreibschwäche auch Hilfsmittel sein kann, ist ein netter Nebeneffekt. Wir arbeiten mit dem iPad als zusätzlichem Arbeitsmittel und schätzen den Mehrwert im täglichen Gebrauch.
Wir sind eine von 16 Schulen, die am dreijährigen Schulversuch „Audit – Auf dem Weg zur Medienschule“ teilnehmen. Vielleicht erhört man uns einmal im weit entfernten Schwerin und bezieht uns in die Arbeit an einer neuen Lernkultur mit ein. Ich denke dabei an digitales Unterrichtsmaterial, einen zentralen Moodle-Server o.ä., flächendeckende fundierte Fortbildungsangebote für interessierte Kollegen oder Schulen. Bisher halfen wir uns nur selbst und jonglieren mit unseren begrenzten finanziellen Mitteln. Übrigens wurde kein Kollege von uns verbeamtet, da wir alle die magische Grenze von 40 überschritten haben, der Einsatz stimmt aber trotzdem oder weil wir unseren Beruf noch als Berufung sehen. Herr Minister Brodkorb, wir nehmen jede über politische Bekenntnisse hinausgehende Hilfe gerne an, da auch andere Schulen von unseren Erfahrungen profitieren können.