iTunes U 3.0 mit tollen neuen Funktionen

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Das Schuljahr 2014/15 neigt sich dem Ende entgegen, da hat die digitale Lernplattform iTunes U fast unbemerkt ein neues Update spendiert bekommen. Als wenn es Apple geahnt hätte, dass wir vor 3 Wochen auf unserer Lehrerkonferenz beschlossen haben, dass nach 2 Jahren Probelauf im Kleinen im nächsten Schuljahr flächendeckend mit iTunes U gearbeitet werden soll. Einerseits sollen unsere Schüler durch die Verfügbarkeit in allen Unterrichtsfächern besser an eine digitale Lernplattform herangeführt werden, andererseits erfordert es von allen Kollegen eine erhöhte Medienkompetenz, da sie ihre Inhalte digital aufbereiten und bereitstellen müssen.

Konversation im Kurs auf dem Schülergerät

Im Vorfeld wurden mehrere Möglichkeiten durchgespielt und getestet. Unsere bereits bestehende Moodle-Plattform ist durch die auch für das iPad zur Verfügung stehende App angebunden. Es können Inhalte heruntergeladen und Ergebnisse über die Browserfunktion auch hochgeladen werden, Email und Diskussionsforum inklusive. Insgesamt war vielen Kollegen die Moodle-Plattform aber zu technisch und unübersichtlich. Unser zukünftiger Jahrgang Klassenstufe 10 wird also vorerst letztmalig damit arbeiten, allerdings auch ohne iPads. Für mich als Administrator bedeutet dies Arbeitserleichterung, da ich mich nicht mehr um die Administration inklusive der Updates für Moodle kümmern muss. Wünschenswert wäre eine zentrale Plattform seitens des Bildungsministeriums Mecklenburg-Vorpommern um die Schulen mindestens bei der Administration zu entlasten und einen leistungsfähigen Server kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Darüber müsste über eine App eine plattformübergreifende Bearbeitungsmöglichkeit gegeben sein. Auf jeden Fall ist Moodle als freie Plattform interessant, da man nicht an den goldenen Käfig des Apple Imperiums gebunden ist und die personengebundenen Daten in der Schule behält. Für mich ist dies ein deutliches Plus von Moodle und ein Argument, warum ich unsere schuleigene Plattform nicht ganz abschalten werde.

Mit itsLearning ist darüber hinaus seit längerer Zeit ein professioneller Anbieter für digitale Lernplattformen am Start. Die Möglichkeiten sind vielfältig, die Anpassung an iOS schreitet langsam voran und wird besser. Eine Anbindung an die FWU (sofern man eine Schullizenz besitzt) ist vorbildlich, selbst an die Kommunikation mit den Eltern ist gedacht. Die Bewertung der Aufgaben wie aus Moodle bekannt ist ebenfalls möglich und die Systempflege übernimmt itsLearning natürlich. Das alles hat seinen Preis und das ist auch gerechtfertigt, denn gute Bildung gibt es mal nicht zum Nulltarif. Für uns als kleine Schule stellt sich dann die Frage nach dem Preis/Leistungsverhältnis und der Nutzung des Ganzen. Da unser Budget begrenzt ist und die vielen Funktionen vom Großteil des Kollegiums nicht genutzt werden, haben wir uns gegen diese kostenpflichtige Variante entschieden. Der Tag hat nun mal nur 24 Stunden und wir entwickeln uns gemeinsam Schritt für Schritt weiter. Schließlich wollen wir bei aller Euphorie nicht im “kollektiven Burnout” landen, andere Schulen wären froh unser Niveau bereits erreicht zuhaben.

Wir werden oft gefragt, warum wir uns für die “teuren” iPads und nicht für ein Tablet vom Discounter entschieden haben. Ich will hier nicht alle Gründe aufzählen, aber ein Grund ist sicherlich iTunes U. Im Gerätepreis enthalten ist der kostenfreie Zugang zu Apples digitaler Plattform iTunes U. Neben weltweit verfügbaren Bildungsinhalten auf die jeder Zugriff hat, stellt uns Apple kostenfrei Serverkapazitäten für unsere schuleigenen Kurse zur Verfügung. Seit Mai 2015 sind wir als Schule offiziell auch im iTunes U-Katalog zu finden. Unsere Kurse finden allerdings nur schulintern statt und sind nicht für alle Welt sichtbar. Hätte ein Tag mehr als 24 Stunden, wäre in dieser Hinsicht sicherlich noch Spielraum. Die Neuerungen in iTunes U 3.0 kommen aber allen Kollegen entgegen. Ab sofort ist es den Schülern möglich die Hausaufgaben direkt im Kurs abzugeben und eine Bewertung zu erhalten, darüber hinaus kann der Schüler auch eine Privatdiskussion mit seinem Lehrer führen, welche speziell auf seine Fragen eingeht. Durch diese Neuerungen sparen wir uns den Umweg über Email und es wird für alle Beteiligten einfacher. Es können diverse Dateiformate eingereicht werden, bei Videos musste ich allerdings den Umweg über unsere MobiFolders-App gehen. Ich bin allerdings noch in der Testphase und vielleicht wird diese Funktion in Fotos noch eingebaut. Cool ist auf jeden Fall, dass man als Lehrer sofort seine Anmerkungen in den eingereichten Dokumenten vornehmen und eine Bewertung abgeben, diese Datei ausdrucken oder dem Schüler zurücksenden kann. Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden wir als Lehrer freilich keine Notenverwaltung in iTunes U vornehmen, damit werden auch sensible Daten an Apple preisgegeben. Von mir gibt es trotzdem “ein Daumen hoch” für Apples neues iTunes U.